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Während sich das Klima verändert, die Bevölkerung zwar langsamer, aber zumindest mittelfristig unaufhaltsam weiter wächst und die globalen Ansprüche an den Lebensstandard steigen, ist sauberes Wasser eine der kostbarsten natürlichen Ressourcen. In den Industrieländern ist sauberes, fließendes Wasser eine Selbstverständlichkeit, und um das auch weiter zu gewährleisten, muss die Industrie Konzepte aus dem Begriff der Kreislaufwirtschaft (“Circular Economy”) verinnerlichen.
Die Minimierung von Abfällen beziehungsweise Bei- oder Nebenprodukten setzt eine hochgradig optimierte, geschlossene Lieferkette voraus. Dies wiederum erfordert einen wirklich vernetzten Versorgungsdienstleister. Sehen wir uns kurz an, warum die Wasserwirtschaft von optimierten Abläufen und Datenintegration profitiert.
- Net Zero ist ein Problem der Datenintegration. Das gilt auch für eine fein abgestimmte Lieferkette. Um sicherzustellen, dass Inputs und Outputs bei jedem Schritt der geschlossenen Versorgungskette miteinander harmonieren, müssen Bewegungen auf granularer Ebene verfolgt werden. Vereinfacht gesagt, nur granulare Daten ermöglichen optimale Entscheidungen.
- Ein hochwertiges Kundenerlebnis war noch nie so wichtig wie heute. Zu einer guten Kundenerfahrung gehört alles, vom Wasserdruck in der Leitung, bis zu präzisen, digitalen Rechnungen und differenzierter Aufklärung über nachhaltigen Verbrauch. Auch hier erfordert der Fortschritt einen vernetzten Ansatz.
- Eine zirkuläre Lieferkette erfordert ein Datenbetriebssystem, das auf Zusammenarbeit ausgelegt ist. Konventionelle Betriebsabläufe lassen sich nicht genau mit den Lieferzielen der Wasserwirtschaft abgleichen (im britischen Sektor als Outcome Delivery Incentives oder ODIs bekannt), die wiederum nicht immer mit Budgets übereinstimmen. So wird Zusammenarbeit blockiert und Innovation im Keim erstickt.
- Die Digitalisierung kann die Herausforderungen einer der ältesten zivilen Infrastrukturmaßnahmen der Menschheit bewältigen. Wasserversorgungsunternehmen sind für den Betrieb kritischer Infrastruktur verantwortlich, die in einigen Fällen wahrhaftig über Jahrhunderte gewachsen ist (z.B. Hamburg, dessen Kanalisation auf 1850 zurückgeht). Der Aufbau eines digitalen Zwillings dieser Infrastruktur würde bahnbrechende Transparenz schaffen und Zusammenarbeit in allen Bereichen des Netzes ermöglichen, in dem Endverbraucher auf granularer Ebene der Produktion gegenübergestellt werden, Verluste identifiziert, und Ineffizienzen markiert werden.
Erfolgreiche Datenintegration und deren Operationalitisierung ist ein zentrales Instrument im Wettlauf um die Rettung des Planeten
Das Erreichen einer Kreislaufwirtschaft in der Wasserwirtschaft ist der Heilige Gral der Nachhaltigkeit, und für das Erreichen der Net-Zero-Emissionsziele dringend notwendig. Dieser Ansatz verringert den Druck auf endliche aber überlebenswichtige natürliche Ressourcen und hilft, Abfälle zu minimieren. Unternehmen, die sich die Möglichkeiten der Konnektivität ihrer Daten zunutze machen können, werden auch eher in der Lage sein, ihre Ziele zu erfüllen. Ein vernetztes Wasserversorgungsunternehmen nutzt seinen digitalen Zwilling, um Kompromisse zu untersuchen und Was-wäre-wenn-Szenarien zu simulieren.
Mehr Kundenerfahrung in einem vernetzten Unternehmen
Aus Sicht der Verbraucher wird vom Wasserversorger erwartet, dass sie ihnen sauberes Wasser zur Verfügung stellen. Im Vergleich zu anderen Haushaltskosten sind wir uns gemeinhin weniger bewusst, wie viel Wasser wir verbrauchen. Wir drehen den Wasserhahn auf und es fließt.
Für Wasserversorgungsunternehmen kann dies bedeuten, dass die Kundeninteraktionen minimal, aber häufig negativ sind. Die Verbraucher nehmen in der Regel nur dann Kontakt auf, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Dies ist eine große Herausforderung für Wasserversorgungsunternehmen.
Die Lösung erfordert, dass die Wasserversorger die Vision des vernetzten Versorgungsunternehmens verfolgen. Im Idealfall werden kundenorientierte Entscheidungen auf der Grundlage von Analysen getroffen, die sich auf alle relevanten Daten beziehen. Die Entscheidungen selbst werden anhand der Datenpunkte bewertet, die ihnen zugrunde liegen. Ein vernetztes Versorgungsunternehmen könnte seine Kunden schnell über mögliche Versorgungsunterbrechungen informieren und hätte gleichzeitig alle notwendigen Informationen zur Hand, um eine Lösung zu finden. Die Mitarbeiter des Kontaktzentrums und die Bediener nutzen eine gemeinsame Quelle der Wahrheit, die in ganzheitlichen, flexiblen Anwendungen dargestellt wird, die ihre Welt widerspiegeln und nicht die zugrunde liegende IT.
Einmal aufgearbeitet und mit entsprechenden Zugriffsberechtigungen versehen, lassen sich die Anwendungen nun dem Endverbraucher zur Verfügung stellen — etwa im Rahmen einer mobilen App. So wird Kundenbindung geschaffen, und neue Kommunikationswege eröffnet, um den Kunden auf Aktionen (beispielsweise Gewinnspiele, die zum Wassersparen anregen) hinzuweisen. Die Konsequenz ist eine verbesserte Kundenbeziehung und optimierter Verbrauch.
Kollaboration ist der Schlüssel
Der Aufbau eines vernetzten Versorgungsunternehmens setzt voraus, dass die Daten für die operativen Nutzer im gesamten Unternehmen zugänglich sind. Die Zusammenarbeit (innerhalb einer Organisation und zwischen Organisationen) basiert auf Vertrauen und Sicherheit — einer granularen Sicherheit, die dem Zweck der Datennutzung entspricht.
Ein vernetztes Wasserversorgungsunternehmen, das den Kreislaufgedanken verwirklicht, wird sich riesige Datenmengen zunutze machen. Diese Daten werden nahezu in Echtzeit den gesamten Anlagenbestand vom Reservoir bis zum Zähler und von der Kanalisation bis zur Kläranlage beschreiben. Sie beschreiben auch — und das ist entscheidend — den Kunden, der im Mittelpunkt steht, und seine Beziehung zu den Anlagen und Anlagenereignissen. Um erfolgreich zu sein, müssen Altsysteme mit modernen ERP- und CRM-Systemen in einem einzigen Betriebssystem harmonisiert werden, das eine datengesteuerte Entscheidungsfindung ermöglicht.
Das digitale Rom wird nicht an einem Tag gebaut
Die Digitalisierung von Anlagendaten mit dem Ziel eines digitalen Zwillings ist bereits eine Herausforderung bei historisch gewachsenen Anlagen, die sich über der Erdoberfläche befinden. Ganz zu schweigen von unterirdischen Rohr- und Kanalisationsnetzen. Bei unterirdischen Anlagen können die Herausforderungen so grundlegend sein wie die Frage, ob sich die Anlage dort befindet, wo wir sie vermuten. Es handelt sich also um ein Datenqualitätsproblem (in potenziell riesigem Ausmaß), das nach einer Software verlangt, die es den Betreibern und Technikern vor Ort ermöglicht, ihre Beobachtungen sicher in den digitalen Zwilling einzuspeisen und ihn so zu verbessern. Diese Software sollte diese Verbesserungsvorschläge nahtlos auswerten und validierte Anpassungen an wichtige betriebliche Systeme zurückmelden.
Um das Ziel einer Kreislaufwirtschaft zu erreichen, müssen Wasserunternehmen mutig sein und sich verpflichten, voll integrierte Organisationen zu sein, in denen betriebliche Silos abgerissen und durch optimierte Abläufe ersetzt werden. Palantir Foundry ermöglicht eine wirkungsvolle Zusammenarbeit und versetzt unsere Kunden in die Lage, Datenquellen zu integrieren und mithilfe eines leistungsstarken digitalen Zwillings fundierte Entscheidungen zu treffen.
Wenn Sie der Meinung sind, dass Ihr Unternehmen von einer datengestützten Entscheidungsfindung mit Foundry profitieren könnte, sehen Sie sich unser Angebot für Versorgungsunternehmen an. Oder wenn Sie mit bestehenden Foundry-Kunden oder einigen unserer Ingenieure sprechen möchten, nehmen Sie einfach Kontakt auf.
Autor
Dr. Ben Hall, Deployment Strategist, Palantir UK
Vernetzte Versorgungsunternehme: Der Weg zu einer nachhaltigen Wasserwirtschaft was originally published in Palantir Blog on Medium, where people are continuing the conversation by highlighting and responding to this story.